Schönheit aus der Ferne und Fragen zum Journalismus
Wer die Sch’tis kennt, weiß auch, dass man zweimal weinen kann, wenn man wo hin kommt oder wo weg geht! Für alle, die das noch nicht wussten kommt hier ein kleiner Einblick in das Leben und die Weißheiten der Sch’tis:
Lustigerweise muss man also erst wo weg, um mal richtig zu erkennen, dass es da gar nicht so schlecht war. Mir kam heute diese Erkenntnis, als ich den gestrigen Tatort von OnlineTV-Recorder runterlade.
Kommisar Borowski und Kiel. Bisher nicht meine erste Tatort-Wahl (ich bin da ganz mainstreamig eher Münsteraner), aber seit dem Engagement von Sibel Kekili (TÜRKIN!) und meinem Exil gerne genommene Alternative zum Geschrei meiner Nachbarn.
Und siehe da: überwältigende Bilder, tolle Erinnerungen und bei fast jeder Einstellung in und um die Seebar ein echtes Seufzen!
Klar Istanbul ist cool, groß pulsierende, spannend und einzigartig (alles adjektive, die man für Kiel eher schwerlich nutzen kann), aber ich merke auch, dass putzig, provinziell, überschaubar und ein bisschen piefig Adjektive mit einem gewissen Charme sind…
Ich weiß auch, dass ich mich morgen für diesen Beitrag ärgern werde, denn jetzt haben es alle schwarz auf weiß: Obwohl der Kübler immer motzt und nörgelt, eigentlich mag er die beschauliche Perle an der Förde doch ganz gern (PS macht besser einen Screenshot, denn wenn mich jemand drauf anspricht werde ich es weiterhin leugnen!). Als Hommage an die Fördestadt deswegen heute auch ein Bild von der Istanbuler Förde mit türkischem Quasi-Kvag-Dampfer
Der Wetterbericht sagt zum ersten Mal für das Ende der Woche anhaltenden Regen voraus, was auch richtig dringlich ist, da laut WIkipedia Istanbul eine Regenwahrscheinlichkeit von mehr als 70% im November hat und eine durchschnittliche Regenmenge von mehreren Litern (oder so). Auf jeden Fall müsste es jetzt um den Mittelwert für November und Oktober zu erreichen erst mal bis zum 1. Advent durchschiffen. Ich hab mich heute dabei erwischt, dass ich das nicht mal schlecht fände. Irgendwie ist es am Schreibtisch ja ganz gemütlich wenn man in den Regen raus schaut. Und irgendwie hab ich mich den letzten 8 Jahren dran gewöhnt, dass Schreibtischarbeit gleich Regenglotzen ist…
Seis drum, ich werde mich jetzt mal wieder dem Tatort widmen, den ich mir redlich verdient habe. Seit heute morgen sitze ich am Schreibtisch und habe heute für unser Mass Media and Press Reaction to Corporate Recall Communication Behavior Paper gearbeitet. Eine erste Aggregation der abhängigen Variablen der verschiedenen Gleichungen zu latenten Variablen ist durch, die konformatorische Faktoranalyse lief gut und die Qualitätskriterien für die verschiedenen Konstrukte schauen nach etwas hin und her auch ganz passabel aus. Ein paar von euch haben heute auch schon bei der Taxierung der Rückrufnachrichten und der Operationalisierung geholfen. Von ein paar bekomme ich da noch Input. Beim Warten habe ich dann noch gleich einen ersten Enwurf für die Einleitung und die Positionierung des Papers geschrieben und denke jetzt darüber nach, wie man (und vor allem womit) man sinnvolle Hypothesen bauen könnte. Die Idee: Journalisten müssen durch ihren öffentlichen Auftrag anders auf Rückrufe reagieren und diese anders verarbeiten, als Konusmenten. Jetzt ist aber nur die Frage wie sie reagieren und vor allem wie man das sinnvoll theoretisch begründet. Ich hab noch keinen blassen Schimmer woher man da Literatur und Theorien her nehmen kann. Public Relations Research? Politologie? Journalistik? Gibts da Journals? Hat irgendwer von euch eine Idee?
Oder kann mir einer der journalistisch vogebildeten Leser (sind ja nicht wenige) eventuell erläutern, wo nach die Presse so was bewertet und entscheidet welche Informationen des Unternehmens wie dargestellt werden? Ich denke mal, dass sich Emotionalität und Beeinflussung wohl ausschließen sollten, obwohl sie in unseren Messungen der Pressetexte dann doch wieder auftauchen.
Aber wann und wieso entschließt sich ein Journalist, Partei zu ergreifen und Dinge zu bewerten? Alles so Fragen, die jetzt parallel zu Kieler Impressionen und Frau Kekilis Hintern durch meinen Kopf gehen. Wer zur Aufklärung bereit ist, darf gerne per Mail oder per Kommentar wertvollen Input liefern!
Ansonsten freue ich mich über eine ganz lustige Idee unserer ASV Aktiven. Die “Kleinen” wollen ja kommendes Jahr wieder über den Teich in die Karibik. Ein bisschen ist das ja schon ASV Stammrevier. Entsprechend bin ich ein bisschen traurig, dass es mal wieder nicht ins Mittelmeer geht, aber ich bin ja jetzt auch alter Sack und soll jetzt die Klappe halten und nur leise meckern. Die Youngsters haben bei der DIBA ING eine Spendenaktion aufgtean. Deutschlands 1000 beliebteste Vereine bekommen je 1000 Euro. Abgetsimmt wird online. Für 1.000.000 Euro bekommen die Dibaisten ne Menge schrottige Emails und Kontaktadressen sowie tolle Publicity. Fast zu schade und zu plump zum mitmachen, aber die Jugend kann das Geld gebrauchen. Noch eine Woche kann man unter https://www.ing-diba.de/ueber-uns/fairantwortung/dibadu-und-dein-verein/ abstimmen. Also nach ASV in Kiel suchen und mit SPAM Mail abstimmen. Als Anreiz verlosen die Aktiven eine Kiste Rum unter allen Teilnehmern die sich bei Facebook in die Gruppe Deine Stimme für ein Fass Rum anmelden und bei DIBA für den ASV abstimmen.
Also wer mir nicht journalistisch weiter helfen kann, der darf sich hier sozial betätigen! Und damit ich meinen Alt-Herren Dickschädel ein bisschen dursetze noch ein paar maritime Impressionen vom Bospurus.
Bis dahin liebe Grüße und bis bald!
Euer Raoul